Relingbau

Bei der Firma Robbe gibt es Relingstützen in verschiedenen Größen aus einem Messing Flachprofil, die sehr gut auf moderne Schiffe passen. Nun hatte ich mir diese in der Ausführung 40mm mit drei Durchzügen für mein Forschungsschiff "Juist" gekauft. Bei genauerer Betrachtung gefiel mir allerdings die Ausführung des obersten Durchzuges nicht. Bei den meisten Schiffen ist der oberste Durchzug eben kein Durchzug, sondern ein durchgehender Handlauf, der nicht durch die Relingstützen unterbrochen wird. Um dieses auch im Modell umzusetzen mussten die Stützen wie folgt modifiziert werden:


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Zuerst bohrte ich das oberste Loch auf 2,5mm auf, um hinterher den Handlauf aus 2,4mm Messingrohr auflöten zu können. Für die Proportionen erschien es mir schöner, auch die unteren beiden Bohrungen auf 1,5mm aufzubohren. Anschließend wurde der kleine Rahmen um das oberste Loch mit der Trennscheibe entfernt, so dass bei stehender Relingstütze eine Aufnahme für den Handlauf entstand.

Weiter bin ich so vorgegangen, dass ich mich zuerst um das Ablängen und Biegen des Handlaufs gekümmert habe. Um den Federeffekt des Messings zu umgehen, wurde das Rohr zunächst komplett ausgeglüht (bis zum Glühen erhitzen, beispielsweise mit einem Gasbrenner). Da das Rohr nun beim Biegen besonders in engen Radien leicht einknicken würde, wurde es mit feinem Sand (in vielen Gartencentern erhältlich) gefüllt und dann teils frei Hand, teils um ein Alurohr der Rumpfform folgend gebogen. Genauso ging ich auch mit den beiden Durchzügen aus 1,5mm Messingdraht vor; hier erübrigt sich natürlich die Sandfüllung.

Der erste Versuch, die Teile ohne Hilfe zu löten, scheiterte schon im Ansatz. Ich nahm also ein ausreichend dickes Holzbrett und zeichnete mit dem Handlauf die Form der Relling auf. Nun konnte ich in gewünschtem Abstand auf dieser Linie Löcher für die Relingstützen bohren. Nach dem einfädeln der beiden Durchzüge wurde alles auf dem Brett ausgerichtet, der Handlauf aufgelegt und alles verlötet. Beim Löten unbedingt Lötfett und einen starken Lötkolben (in meinem Fall 100W) benutzen, um allzu klobige Lötstellen zu vermeiden. Trotzdem blieb ein anschließendes Verschleifen bei mir nicht aus.


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2m Messingrohr, ca. 4m Messingdraht und 115 Lötstellen später, war meine Reling soweit fertig. Beim anschließenden Lackieren sollte das Messing unbedingt grundiert werden, da die wenigsten Farben auf diesem Material wirklich kratzfest halten.


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Alle hier angegebenen Maße beziehen sich auf oben genannte Relingstützen von Robbe für ein Schiff im Maßstab 1:25. Für andere Maßstäbe müssen natürlich die Maße angepasst werden.


von David Vahl


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